Freitag, 24. September 2010

Über Gebet

In Facebook zitierte jemand aus einem Artikel:

"Jeder, welcher der Gebetsstunde absichtlich fernbleibt befindet sich mit Sicherheit in einem schlechten Zustand der Seele."

Folgendes habe ich darauf geantwortet:  Die Aussage ist sehr einseitig, denn die Gebetsstunden haben ganz unterschiedliche Qualitäten. Ich habe Gebetszeiten erlebt, in denen JESUS erlebbar anwesend war und ich erfrischt nach Hause ging und andere, die förderten Depressivität. Ich würde sagen: "Jeder der nicht mit einem Anderen zusammen beten will, hat ein Problem".

Gebet ist die Sprache der Beziehung zu Gott. Seine leidenschaftliche Liebe öffnet mir mein Herz und zieht mich zu IHM. ER schenkt mir Seine Gegenwart und ich lebe auf. Das erlebe ich immer wieder, daraus entsteht ein Gebetsleben. Ich gehe nicht mehr in Gebetsstunden, weil ich zu oft relegiöses, traditionelles Beten nach Schema F erlebe und das ist sehr frustrierend. Mit einem Freund, der durch eine tiefe Krise ging, habe ich im Gebet Zeiten wie im Himmel erlebt. Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit ohne Scham sind ein Schlüssel.

In echten Beziehungen findet eine Hingabe aneinander statt, die auch gegenseitiges Prägen beinhaltet. Nach 34 Jahren Christsein erlebe ich erst in diesem Jahr Anzeichen dieser Hingabe außerhalb meiner Gemeinde. Stopp, das stimmt nicht ganz,... eine Schwester aus der Gemeinde, die seit 1994 regelmäßig am Sonntag Morgens vor dem Gottesdienst mit mir zusammen betet, hat mich und ich sie geprägt. Sicher liegt das auch am eigenen Heiler- und Beziehungsfähiger werden.
Deswegen glaube ich, dass kleine, intensive Kreise, dafür viel besser geeignet  und auch viel eher Gemeinde sind.

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